Holz als Baustoff steht hoch im Kurs bei der Politik um die gesetzten Klimaziele in Deutschland zu erreichen. Bauen mit Holz soll künftig einfacher werden. Bauanträge sollen digital abgewickelt werden. Es geht auch um eine Anpassung der Bauordnung. Das sind einige der Ziele, die sich die Politiker auf der Bauministerkonferenz in Norderstedt (Kreis Segeberg) Ende September 2019 gesetzt haben.
Auf der Konferenz ging es den Bauministern der Bundesländer darum, wie das Bauen der Zukunft aussehen könnte – wie zum Beispiel günstiger und klimafreundlicher gebaut werden kann. Dabei kommt man am Baustoff Holz nicht mehr vorbei. Holz hat als einziger Baustoff die Fähigkeit das CO2 aus der Luft zu filtern und den Kohlenstoff einzulagern. Deshalb spricht man vom co2-neutralen Bauen mit Holz.
Die Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) fordert die Bundesländer auf, die Brandschutzvorschriften für Holzbauten zu lockern. Holz als Baustoff helfe dem Klima, denn eine stärkere Nutzung von Holz beim Bauen bindet langfristig CO2. Klöckner in einem Interview: „Es gibt noch rechtliche Hürden und Hindernisse, die aufgrund innovativer Entwicklungen im modernen Holzbau nicht mehr gerechtfertigt sind. Der Brandschutz zum Beispiel. Einige Bundesländer sind noch skeptisch. Sie sollten ihre Zweifel ablegen und ihre Bauvorschriften gemessen am heute erreichten Stand der Holzbautechnik anpassen. Auch für so genannte Hybridbauten.
Die Bauminister beschlossen, dass Holz als Baustoff jetzt bis zu einer Höhe von 21 Metern eingesetzt werden darf. Bisher war bei einer Gebäudehöhe von 13 Metern Schluss. Der Grund: Brandschutz. Nun soll Holz künftig auch an Stelle feuerbeständiger Bauteile eingesetzt werden, soweit die Baubestimmungen das zulassen. Die Musterbauordnung soll nun dementsprechend angepasst werden. Die Bauminister wollen mit dem Holzbau Kosten senken und die CO2-Bilanz verbessern.
Laut statistischem Bundesamt wurden 2018 deutschlandweit rund 108.000 Wohnhäuser fertiggestellt. Knapp jedes Fünfte davon ist ein Fertighaus mit Holz. In den vergangenen zehn Jahren hat der Holzhaus-Bau um knapp 50 Prozent zugelegt. Spitzenreiter bei der Holzbauquote ist Baden-Württemberg mit über 30%, gefolgt von Bayern mit 21,4 %. Aber auch im hohen Norden erfreuen sich Holzgebäude beachtlicher Beliebtheit. In Schleswig-Holstein beispielsweise erreichen sie einen Anteil von 16,4%.